MIG Capital führt als Co-Lead Investor die Seed-Finanzierung von französischem Space-Tech-Unternehmen Look Up Space an
- Neben dem MIG Fonds 17 (MIG Capital) sind an der Finanzierung beteiligt:
Co-Lead Investor CosmiCapital (Karista, Frankreich), Geodesic Expansion (Frankreich) sowie die privaten Investoren Greg Wyler (Gründer OneWeb und E-SPACE), Hélène Huby (Gründerin The Exploration Company) und Jean-Baptiste Djebbari (ehemaliger Verkehrsminister Frankreichs) - Die Beteiligung von France 2030 und des French Tech Seed Fund bringen die Unterstützung der französischen Regierung und die strategische Bedeutung des Look Up Space-Projekts für die Zukunft der europäischen Raumfahrt zum Ausdruck
- Seed-Finanzierungsrunde beträgt insgesamt 14 Mio. EUR
München, 22. Juni 2023
Die MIG Capital AG, eine der führenden deutschen Risikokapitalgesellschaften, führt gemeinsam mit CosmiCapital (Karista, Frankreich) die Seed-Finanzierung der französischen Look Up Space an, einem Space-Tech-Unternehmen, das sich die Sicherheit von Aktivitäten in der Erdumlaufbahn und die Verbesserung der Nachhaltigkeit im Weltraum zum Ziel gesetzt hat.
Ein Jahr nach dem Start hat das von Juan Carlos Dolado, dem ehemaligen Leiter der Weltraumüberwachung beim Nationalen Zentrum für Weltraumforschung (CNES), und dem ehemaligen Weltraumkommandant General Michel Friedling gegründete Unternehmen 14 Mio. EUR eingeworben. Die Seed-Finanzierungsrunde ist mit 7 Mio. EUR im Bereich der Raumfahrttechnologie die zweitgrößte Finanzierung dieser Art in Europa und die bisher größte in Frankreich. Zusätzlich wurden 7 Mio. EUR an öffentlichen Fördermitteln im Rahmen von France 2030 und French Tech Seed zugesagt.
Look Up Space positioniert sich nun als wichtiger Akteur in Europas New Space und strebt eine weltweite Führungsposition im Bereich der Weltraumsicherheit an. Mit den eingeworbenen Mitteln kann Look Up Space bis Ende 2024 sein Demonstrationsradar zur Weltraumüberwachung „SORASYS“ und seine Multi-Source-Datenfusions- und Verarbeitungsplattform „SYNAPSE“ entwickeln.
Die Zahl der Satelliten in der Umlaufbahn nimmt seit Jahren immer schneller zu, was zu einem wachsenden Kollisionsrisiko führt. Heute befinden sich rund 7.000 aktive Satelliten in der Umlaufbahn, gegenüber 1.800 im Jahr 2018. Bis zum Jahr 2030 werden mit dem geplanten Einsatz von Megakonstellationen mehrere zehntausend Satelliten erwartet.
Derzeit gibt es mehr als 34.000 Weltraummüllteile mit einer Größe von über 10 cm, von denen mehr als ein Drittel nicht katalogisiert ist. Nach Angaben der ESA wird sich diese Zahl in den nächsten 25 Jahren verdoppeln. Fast eine Million Stücke, die größer als ein Zentimeter sind, bleiben unentdeckt. In einer Zeit, in der der Weltraum eine immer wichtigere Rolle für unsere Wirtschaft und unsere nationale Sicherheit sowie für unser Verständnis der wichtigsten Klimaprobleme spielt, stellen diese Trümmer und die damit verbundene Gefahr von Kollisionen eine große Bedrohung für aktive Satelliten und die langfristige Erhaltung von Aktivitäten in der Umlaufbahn dar. Um eine nachhaltige Nutzung der Umlaufbahn aufrechtzuerhalten, sind präzise Echtzeit-Fähigkeiten zur Erkennung und Verfolgung von Weltraumobjekten erforderlich, eine Notwendigkeit, die durch den Aufbau großer Weltrauminfrastrukturen (öffentliche und private Raumstationen, Konstellationen) noch verdeutlicht wird.
Darüber hinaus erfordern Dienstleistungen in der Umlaufbahn wie die Inspektion und die Wartung von Satelliten, sowie Beseitigung von Trümmern die Fähigkeit, die Umgebung dieser Satelliten genau zu charakterisieren. Auch das Erkennen von ungewöhnlichen Vorgängen oder gar unverantwortlichen Manövern im All, sind wichtige Fähigkeiten, die Look Up Space ermöglichen wird.
Als Antwort auf diese Risiken und Herausforderungen entwickelt Look Up Space eine globale Lösung, die auf einem weltweiten Radarnetz und einer innovativen Plattform für die massive Zusammenführung und Verarbeitung von Daten aus verschiedenen Quellen basiert, um eine permanente, zuverlässige und präzise Überwachung in Echtzeit zu ermöglichen und so Daten und Dienstleistungen zur Weltraumsicherheit für institutionelle, private, zivile und militärische Kunden bereitzustellen.
„Look Up Space setzt sich für eine nachhaltige Nutzung des Weltraums ein. Wir antworten auf eine strategische Herausforderung der europäischen Souveränität, auf einen wachsenden Bedarf privater und öffentlicher Akteure, die Weltrauminfrastrukturen im erdnahen Orbit haben oder haben werden, aber auch auf die Bedürfnisse institutioneller Akteure, die mit dem Aufkommen unverantwortlicher Verhaltensweisen und orbitaler Bedrohungen konfrontiert sind“, erklärt Michel Friedling, Mitbegründer und CEO von Look Up Space. „Diese Finanzierungsrunde wird uns in die Lage versetzen, unsere Entwicklungsstrategie rasch und erfolgreich umzusetzen und die immensen Herausforderungen entschlossen anzugehen, denen sich die Raumfahrt-Branche und die öffentlichen Akteure heute gegenübersehen“.
„Durch die Wahl der Radartechnologie wird die Lösung von Look Up Space besonders gut auf die zukünftigen Anforderungen angepasst sein und es uns ermöglichen, zentimetergroße Objekte zu erkennen und zu verfolgen, jedes dieser Objekte mit größtmöglicher Wiederholbarkeit zu beobachten, möglichst genaue Orbitallösungen zu generieren, eine 100%ige Verfügbarkeit sowie eine sehr hohe Reaktionsfähigkeit zu erreichen“, erklärt Juan Carlos Dolado, Mitgründer und CTO von Look Up Space. „Unsere Antikollisionsalgorithmen sind bereits in der Betaversion von SYNAPSE implementiert, unserer dualen und hybriden digitalen Plattform, die zahlreiche Innovationen für die Verarbeitung von SSA-Daten für öffentliche und private Kunden bietet“.
Dr. Oliver Kahl, Principal bei MIG Capital, ergänzt: „Die Raumfahrt ist zu einem strategischen Terrain geworden, auf dem kommerzielle und staatliche Interessen aufeinandertreffen. Es ist von entscheidender Bedeutung, starke europäische Akteure in der Raumfahrt zu haben, und zwar auf allen Ebenen des Bedarfs und insbesondere im Bereich der Weltraumüberwachung und der Sicherheit von Weltraumaktivitäten. Wir beobachten den Raumfahrtsektor seit Langem mit Interesse und freuen uns sehr, mit Look Up Space die Möglichkeit gefunden zu haben, in einer Zukunftsbranche in ein außergewöhnlich starkes Team und eine herausragende Technologie zu investieren.“
Über MIG
MIG Capital ist einer der führenden Risikokapitalgeber in Deutschland. MIG investiert in junge Deep-Tech- und Life-Science-Unternehmen im deutschsprachigen Europa und darüber hinaus. Bis heute hat das Unternehmen mehr als 680 Millionen Euro in rund 50 Unternehmen in den Bereichen Biopharmazeutika, Energie- und Umwelttechnologien, Advanced Computing, IoT, Medizintechnik und digitale Gesundheit investiert. Das MIG-Investmentteam besteht aus einer Gruppe von Experten (Ingenieure, Biologen, Wissenschaftler und Investoren). Ihr Ruf, ihre Erfahrung und ihr Netzwerk bieten einen hervorragenden Zugang zu Unternehmen, Institutionen und Entscheidungsträgern, um das Wachstum ihrer Portfoliounternehmen zu unterstützen. In den letzten Jahren hat MIG Capital mehr als zehn erfolgreiche Verkäufe durchgeführt, darunter Siltectra (an Infineon, 2018), Hemovent (an MicroPort, 2021) und mehrere Börsengänge: BRAIN (2016), NFON (2018), BioNTech (2019) und Immatics (2020). www.mig.ag / www.mig-fonds.de
Über die Mitgründer
Juan Carlos Dolado ist ehemaliger Leiter der Abteilung für Weltraumüberwachung der französischen Raumfahrtagentur (CNES). Er ist einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet des Weltraummülls. Juan Carlos Dolado ist akademisches Mitglied der Internationalen Akademie für Astronautik (IAA), Mitglied des Ausschusses für Weltraummüll der IAA und des Ausschusses für Weltraumverkehrsmanagement (STM) der Internationalen Astronautischen Föderation (IAF). Er hat mehr als fünfzig wissenschaftliche Artikel veröffentlicht und zu zahlreichen Referenzwerken über Weltraummüll beigetragen.
Michel Friedling, ehemaliger Luftwaffen- und Raumfahrtgeneral, war einer der Hauptakteure bei der Entwicklung der französischen Verteidigungsstrategie für den Weltraum (Juli 2019), bevor er Frankreichs erster Weltraumkommandant wurde. In dieser Funktion war er durch seine Zuständigkeiten für militärische Weltraumoperationen und Weltraumüberwachung, internationale militärische Weltraumkooperationen und Verteidigungsraumprogramme ein wichtiger Akteur für die strategische Weltraumautonomie Frankreichs.
Die feierliche Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung findet am Donnerstag, den 22. Juni um 11:00 Uhr auf der Paris Air Show in Le Bourget im Pavillon von CNES-ESA statt. Diese Veranstaltung steht akkreditierten Journalisten offen. |
Kontakt
Dr. Oliver Kahl
+49-89-94382680
ok@mig.ag
Pressekontakt
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+49-172-8433232
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Alexis Bevillard
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